Fazit halbes Jahr als Alltagsbegleiterin

Alltagsbegleiter Ausbildung

Huhu, nun melde ich mich mal wieder. Uff bereits einige Zeit her, seitdem ich den letzten Blogbeitrag geschrieben habe. Aber ich muss Euch sagen, es ist auch einiges passiert. Ich habe mir einige Stichpunkte für diesen Blogbeitrag zusammengeschrieben, so dass ich für diesen Beitrag auch nichts vergesse. Starten wir mal persönlich: Ich habe jemanden kennengelernt und bin froh nunmehr seit einigen Monaten wieder in festen Händen zu sein. Ich habe eigentlich mit dem Thema bereits abgeschloßen, da ich Jahrgang ’63 und nun doch nicht mehr die Jüngste bin. Aber wie der Zufall so will, habe ich über ein Datingportal jemanden kennen und lieben gelernt. So was gibt echt nochmal richtige Zusatzenergie und es tut gut seine Alltagsthemen mit jemandem zu teilen. Wir unternehmen viele Spaziergänge und haben auch im Sommer den ein oder anderen Biergarten unsicher gemacht. Wichtig ist es mir, sich gut zu verstehen und auch einfach jemanden zu haben, an den man sich abends anlehnen kann.

Arbeiten mit Menschen macht einfach Spaß

Aktuell arbeite ich Teilzeit als Alltagsbegleiterin, nach wie vor bei einem Hauswirtschaftsdienst und betreue mehrere Personen in den eigenen vier Wänden der Hilfsbedürftigen. Ein Klient ist super witzig. Er will mit mir immer Bus fahren gehen und dann erzählt er mir Witze und lustige Anekdoten aus seinem Leben. Anschließend erledigen wir noch einige Einkäufe. Die Zeit vergeht dabei wie im Flug. Mit solchen Klienten zu arbeiten, zeigt mir einmal mehr, dass es damals die richtige Entscheidung war, in die Alltagsbegleitung zu gehen. Ich bereue keine Sekunde. Mit einer anderen Klientin spreche ich hauptsächlich über ihre Vergangenheit und die Nachkriegszeit. Wie sie und ihre Familie nichts zum Essen hatten und sie trotz der damaligen Widrigkeiten vier Kinder groß ziehen musste. Aus den übrigens alle tolle Charaktere wurden. Die alte Dame zeigt mir dann immer ein altes Fotoalbum und spricht über ihren verstorbenen Mann. Manchmal bringt mich das auch ins Grübeln und die Gespräche mit der Dame zeigen mir, wie endlich unser aller Leben doch ist und wie wichtig es ist, jeden Tag positiv anzugehen und das Leben zu genießen. Man hat ja nur eins. Natürlich gibt es auch Aufgaben, die mir nicht so viel Spaß machen. Ich putze auch in einem Haushalt, wo ich, sagen wir es mal politisch korrekt, selbst in dieser Unordnung nicht wohnen würde. Aber jeder so wie er es will und gern hat. In dem Haushalt kümmere ich mich um die Sauberkeit des Sanitärbereichs und mache die Kehrwoche (ein Relikt aus dem Schwabenland 😜).

Umgang mit Tod und trauernden Angehörigen

Nun ist es in meiner Zeit als Alltagsbegleiter doch zwei Mal passiert, dass ein Klient altersbedingt von uns ging. Das ist leider Teil des Jobs und Alltagsrealität. Mich hat das bei beiden Malen echt mitgenommen. Ich kann mit solchen Themen sowieso nicht so gut umgehen – Typ Verdränger. Als vor einigen Jahren mein Bruder völlig überraschend mit Ende 50 aus dem Leben schied, brach unter mir der Boden weg. So richtig aufgearbeitet habe ich das nie. Mein Motto war und ist, sich einfach Hals über Kopf wieder in die Arbeit zu stürzen. Ob das so richtig ist, weiß ich nicht 😕. So richtig wusste ich nie mit solchen Situationen umzugehen. Als Alltagsbegleiter hat man viel mit pflegenden Angehörigen zu tun und spendet als Außenstehende soweit mir möglich ist Trost und bietet Unterstützung an. In unseren Teambesprechungen gehen wir solche Situationen gemeinsam durch und reflektieren, wie wir unseren Beitrag als Alltagsbegleiter leisten können. Wir, also unser Team, werden dieses Jahr auch an einem Fortbildungskurs zur Trauer- und Sterbebegleitung teilnehmen. Auf den Kurs bin ich richtig gespannt. Mal schauen wie die Schulung so ist. Ich werde Euch definitiv hierüber eine Rückmeldung geben.

Nun soweit von mir ein ein kleines Update. Ich gelobe Besserung, dass der nächste Blogbeitrag nicht wieder ein halbes Jahr dauert.

Ich wünsche Euch alle gute Gesundheit und kommt gut durch die aktuelle Zeit.

Eure Toni